Helmut Waitzmann
2020-11-04 00:36:18 UTC
[CoViD19‐Infektionsgeschehen]
von Anfang an. Aber die Folgen werden erst jetzt spürbar und
schmerzhaft
[…]
Von jedem beliebigen Zeitpunkt aus betrachtet (beispielsweise von
jetzt aus) stellt sich die Zeit davor (von jetzt aus betrachtet
also die Vergangenheit) in der Rückschau als kaum wahrnehmbares
Anschleichen und die Zeit danach (von jetzt aus betrachtet also
die Zukunft) in der Vorausschau als Explosion dar.
Je später man das Anschleichen bemerkt, desto mehr hat man zu tun,
die Exponentialfunktion zu stoppen. Wenn man es erst (zu) spät
bemerkt, übersteigt der Aufwand des Stoppens die verfügbaren
Kräfte…
Wer jetzt sagt «Aber ich konnte doch nicht wissen, dass…», zeigt
damit nur, dass er den Wissenschaftlern, die das
Infektionsgeschehen von Anfang an als Exponentialfunktion
begriffen haben, nicht zuhören wollte oder nicht verstand[1], was
sie sagten.
Genaugenommen folgt das Infektionsgeschehen nicht exakt der
Exponentialfunktion. Der Unterschied kommt aber erst gegen
Schluss richtig zum Tragen: Die Exponentialfunktion wächst über
jede Grenze hinaus. Im Gegensatz dazu ist das Infektionsgeschehen
nicht unbeschränkt: Wenn (nahezu) alle Menschen infiziert sind,
ist (nahezu) kein noch nicht Infizierter Mensch mehr da, der noch
infiziert werden könnte: Die Anzahl der Neuinfektionen bricht ein
und kommt zum Erliegen.
Das ist aber ein schwacher Trost, weil das erst eintritt, wenn
(nahezu) alle infiziert sind.
[1]Leider ist mathematischer Analphabetismus ein weit verbreitetes
Phänomen und gesellschaftlich viel eher akzeptiert als
beispielsweise sportliches Unvermögen. Man vergleiche
beispielsweise, welches hohe oder niedrige Ansehen Kinder bei
ihren Gleichaltrigen haben, wenn sie außerordentlich gut oder
schlecht in Mathematik oder im Sport sind. Oder man flechte in
ein Gespräch auf einer Party wahlweise den Satz «in der Schule war
ich in Mathematik immer schlecht, im Gegensatz zum
Sportunterricht» ein oder den entsprechenden Satz mit vertauschten
Rollen der beiden Fächer.
Die Ursachen dafür, dass mathematischer Analphabetismus so
verbreitet ist? Ich vermute, dass der Mathematikunterricht an den
Schulen den meisten Kindern nicht gerecht wird.
Followup-To wohin? Mein Vorschlag wäre je nachdem
«de.sci.mathematik» oder «de.soc.schule». Ich nehme mal beide
dazu und bitte darum, je nachdem, wohin die Diskussion gehen soll
(Exponentialfunktion oder Mathematikunterricht), ein Followup auf
nur eine der beiden Gruppen vorzunehmen. Andere Vorschläge?
Crosspost & Followup-To: de.soc.schule,de.sci.mathematik
Meine Aussage bedeutet nur, dass die Werte an Neuerkrankungen
inzwischen so hoch sind, dass ab jetzt das exponentielle
Wachstum richtig zum Tragen kommt.
Das halte ich für falsch und mißverständlich. Zum Tragen kommt esinzwischen so hoch sind, dass ab jetzt das exponentielle
Wachstum richtig zum Tragen kommt.
von Anfang an. Aber die Folgen werden erst jetzt spürbar und
schmerzhaft
Aber zu behaupten, es sei überraschend gekommen oder am Anfang
sei alles noch ganz harmlos gewesen, ist einfach nur gelogen.
Genau. Das ist das Wesen der (zeitlichen) Exponentialfunktion: sei alles noch ganz harmlos gewesen, ist einfach nur gelogen.
Von jedem beliebigen Zeitpunkt aus betrachtet (beispielsweise von
jetzt aus) stellt sich die Zeit davor (von jetzt aus betrachtet
also die Vergangenheit) in der Rückschau als kaum wahrnehmbares
Anschleichen und die Zeit danach (von jetzt aus betrachtet also
die Zukunft) in der Vorausschau als Explosion dar.
Je später man das Anschleichen bemerkt, desto mehr hat man zu tun,
die Exponentialfunktion zu stoppen. Wenn man es erst (zu) spät
bemerkt, übersteigt der Aufwand des Stoppens die verfügbaren
Kräfte…
Wer jetzt sagt «Aber ich konnte doch nicht wissen, dass…», zeigt
damit nur, dass er den Wissenschaftlern, die das
Infektionsgeschehen von Anfang an als Exponentialfunktion
begriffen haben, nicht zuhören wollte oder nicht verstand[1], was
sie sagten.
Genaugenommen folgt das Infektionsgeschehen nicht exakt der
Exponentialfunktion. Der Unterschied kommt aber erst gegen
Schluss richtig zum Tragen: Die Exponentialfunktion wächst über
jede Grenze hinaus. Im Gegensatz dazu ist das Infektionsgeschehen
nicht unbeschränkt: Wenn (nahezu) alle Menschen infiziert sind,
ist (nahezu) kein noch nicht Infizierter Mensch mehr da, der noch
infiziert werden könnte: Die Anzahl der Neuinfektionen bricht ein
und kommt zum Erliegen.
Das ist aber ein schwacher Trost, weil das erst eintritt, wenn
(nahezu) alle infiziert sind.
[1]Leider ist mathematischer Analphabetismus ein weit verbreitetes
Phänomen und gesellschaftlich viel eher akzeptiert als
beispielsweise sportliches Unvermögen. Man vergleiche
beispielsweise, welches hohe oder niedrige Ansehen Kinder bei
ihren Gleichaltrigen haben, wenn sie außerordentlich gut oder
schlecht in Mathematik oder im Sport sind. Oder man flechte in
ein Gespräch auf einer Party wahlweise den Satz «in der Schule war
ich in Mathematik immer schlecht, im Gegensatz zum
Sportunterricht» ein oder den entsprechenden Satz mit vertauschten
Rollen der beiden Fächer.
Die Ursachen dafür, dass mathematischer Analphabetismus so
verbreitet ist? Ich vermute, dass der Mathematikunterricht an den
Schulen den meisten Kindern nicht gerecht wird.
Followup-To wohin? Mein Vorschlag wäre je nachdem
«de.sci.mathematik» oder «de.soc.schule». Ich nehme mal beide
dazu und bitte darum, je nachdem, wohin die Diskussion gehen soll
(Exponentialfunktion oder Mathematikunterricht), ein Followup auf
nur eine der beiden Gruppen vorzunehmen. Andere Vorschläge?
Crosspost & Followup-To: de.soc.schule,de.sci.mathematik